Von allen Zweihandklassen hat die internationale 420er Klasse in Deutschland bei den Jugendlichen die meisten Anhänger. Viele "goße" Segler auf nationaler und internationaler Ebene sind ehemalige "420er"!

Bei uns im Club ist es auch hauptsächlich ein Jugendboot, auf welches die Jugendlichen im Alter von 13 bis 15 Jahren nach dem Optimisten umsteigen.

Geschichte

Ein erster Prototyp wurde im Jahr 1959 gesegelt. Im Januar 1960 wurde die Produktion bei Lanaverre in Frankreich aufgenommen. Heute wird die Jolle von verschiedenen Herstellern gebaut (Nautivela, Rondar, Lenam, …, in Deutschland Ziegelmayer).

Seit der Einführung des Spinnakers und des Trapezes im Jahr 1971 wurde die Bauweise des Bootes nur noch in Details verändert.

Die Anerkennung des 420er durch die IYRU (der heutigen ISAF) 1971 und der damit verbundene internationale Status verstärkten den Aufschwung der Segeljolle.

Rumpf

Der Rumpf des 420er ist ein Rundspant. Optimal gefahren werden diese nur im vollkommen geraden Zustand, weil man dann die maximale Bootsgeschwindigkeit erreicht. Seitlich im Cockpit befinden sich die für den 420 und 470er typischen rund geformten Auftriebskörper, die als Sitzfläche dienen und das Boot unsinkbar machen. Das Baumaterial ist Kunststoff/GFK mit einer im modernen Bootsbau üblichen Stärke von nur wenigen Millimetern.

Regatta und Wettfahrten

In verschiedenen Ländern wird der 420er als Jugendklasse eingesetzt. Es finden nationale und internationale Wettkämpfe, in der Fachsprache Regatten, unter der Obhut der Nationalen Klassenvereinigungen statt. Die Höhepunkte der Saison bilden neben der ISAF-WM die von der internationalen 420er-Vereinigung veranstalteten Welt- und Jugendeuropa-Meisterschaften.

Bis in die 1970er Jahre wurde der 420er auch einhand – als solitär bezeichnet – gesegelt (vgl. Laser z. B. Länge 4,23). Dabei wird keine Fock gesegelt und der Mast wird etwa 20 Zentimeter weiter vorne positioniert. Heute ist es unüblich, den 420er einhand zu segeln, da in diesem Fall auf Spinnaker und Trapez verzichtet werden muss.

Aufgabenverteilung zwischen Vorschoter und Steuermann

Die Aufgabenverteilung von Steuermann und Vorschoter entspricht der aller klassischen 2-Hand-Jollen: Der Steuermann hat die Aufgabe, das Boot zu steuern und das Großsegel zu bedienen. Dabei muss er bei Am-Wind-Kursen darauf achten, dass das Boot immer an der Windkante fährt und optimal gerade im Wasser liegt. Dazu öffnet er bei viel Wind das Grosssegel und bei wenig Wind ist der Vorschoter dafür zuständig. Auf Raumschotskursen muss der Steuermann den Spinnaker hochziehen, die Fock bedienen und die Taktik übernehmen. Er ist außerdem für die Trimmvorrichtungen Baumniederholer, Cunningham(Vorliekstrecker), Schwert und Spinnaker-Toppnant verantwortlich.

Der Vorschoter hat die Aufgaben, das Boot durch Gewichtstrimm und unter Einsatz des Trapezes aufrecht zu halten und auf Am-Wind-Kursen die Fock zu bedienen. Auf Raumkursen baumt er den Spinnakerbaum aus und bedient ihn. Er ist für die Trimmvorrichtungen Unterliek und Fockcunningham zuständig.

 

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